Hallo ihr Lieben!

Das Jahr des Imkers neigt sich fast dem Ende und doch sind insbesondere auf den letzten Metern, noch einige Arbeiten zu erledigen. Wie ja hinreichend bekannt ist, haben wir letztes Jahr angefangen und hatten dadurch das „Glück“ uns mit einem Thema eher weniger als mehr auseinanderzusetzen, der Wabenhygiene. Ihr fragt Euch sicherlich „Wah? Wabenhygiene?“ Genau das soll heute der Fokus unseres Blogeintrags sein.

Einleiten möchte ich das ganze aber mit der Frage: Warum muss man eine Wabenhygenie durchführen? Grundsätzlich, hier im Blog ja auch schon Mal behandelt, sind Bienen sehr reinliche Tiere. Sie verrichten ihre Notdurft im Freien (sofern sie gesund sind) und halten den Stock sauber. Der Kot kann es demnach schon mal nicht sein. Was also dann? Die Waben werden von den Bienen ja als „Wohnungen“ angesehen. Sie dienen der Königin als Brutplatz und den Arbeiten als Vorratskammern für Honig und Pollen. Mit jedem Mal, wenn eine Biene aus einer Wabe schlüpft, streifen sie einen Teil der Haut an der Innenseite der Wabenzelle ab. Bevor die Königin neue Eier in diese Zellen legt, reinigen die Bienen diese Zelle (soweit sie das können). Dieser kleine Kreislauf wiederholt sich viele Male und irgendwann (wir sprechen hier aber eher über Monate bzw. wenige Jahre) ist die Zellen viel kleiner als noch am Anfang sind und die gesamte Wabe viel dunkler. Die Bienen würde das wohl am wenigsten stören, bleiben sie in freier Wildbahn u. Umständen nicht so lange bis dieser Kreislauf seine negativen Seiten zeigt, doch wir Imker wollen ja, dass die Bienen bleiben und das möglichst lange.

Deswegen haben wir ein Interesse daran, dass wir immer gesunde und starke Bienen haben. Sofern wir nicht reagieren, haben wir mit der Zeit immer kleinere Bienen und wir erhöhen das Risiko von Krankheiten. Das nachfolgende Bild zeigt eine Wabe die gut 2 Jahre benutzt wurde. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, diese auszutauschen.Auf dem Bild können wir zwei Dinge deutlich erkennen. Zum einen sind viele Wabenzellen mit Pollen gefüllt und zum anderen ist ein Großteil der Wabe viel dunkler als der obere rechte Teil. Die Pollen dienen als Eiweißnahrung für den Nachwuchs. Die dunkle Wabe zeigt deutlich, dass sie längere Zeit im Einsatz war. Wir haben uns nach einer Methode gerichtet, die von vielen Imkern wohl angewendet wird. Wabenhygiene nach Pia Aumeier (das Konzept von Pia Aumeier werden wir nochmal gesondert betrachten können).

Leider lief die Aktion nicht ganz so Reibungslos wie erhofft. Da ihr Euch vorstellen könnt, dass der Transport von alten Waben ohne Bienen viel einfacher vonstatten geht, haben wir eine Bienenflucht (eine Zwischenschicht, wodurch die Bienen nach unten gelockt werden) eingesetzt, damit die Bienen den zu entfernenden Bereich verlassen. Das ist wie man auf dem Bild sehen kann… etwas schief gelaufen.

Wir können den Tod von mehreren hundert Bienen nicht mehr ganz nachvollziehen, sind aber der Ansicht, dass die Bienenflucht nicht den geforderten Effekt hatte. Abseits von den zahlreichen Bienen die wir verloren haben, zeigte sich, dass die Bienen deutlich aggressiver waren. Wir mussten ziemlich viel Rauch und für uns untypisch, den Schleier einsetzen.

Nachdem wir die Wabenhygiene durchgeführt haben, habe ich noch ein paar Gespräche geführt. Diese und zwei zentrale Punkte haben dazu geführt, dass ich die durchgeführte Arbeit nochmal kritisch hinterfragt habe. Die Wabenhygiene im späten Sommer/frühen Herbst durchzuführen reduziert den Aufwand im Frühjahr, eliminiert ihn aber auch nicht.

  1. Die Waben die wir dieses Mal ausgetauscht haben, müssen ggf. im Frühjahr wieder ausgetauscht werden, da sie über den Winter hinweg Schimmel angesetzt haben.
  2. Die Vielzahl der Pollen die entfernt wurden, kann zu einem Verlust von Bienen im Winter führen, da sie u. U. nicht genügend Futter haben um ihre Nachkommen zu versorgen.

Für mich ist die Kombination aus beiden Punkten eigentlich Grund genug, die Wabenhygiene das nächste Mal in Gänze auf das Frühjahr zu verlagern. Wie wir das im Frühjahr dann machenm, werden wir hier ebenfalls berichten. Zudem stehen jetzt zwei weitere Interessante Themen vor der Tür „Wintereinfütterung“ und „Varroabehandlung mit Ameisensäure“.

Süße Nacht und süße Grüße!

Jonas

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