Das Ausschwärmen unseres alten Volks, das Versterben unserer letzten Königin und sogar das Aufteilen des Volks lässt sich auf einen Grund zurückführen, den Schwarmtrieb unseres Volks. Das Volk hat scheinbar einen enormen Trieb sich zu vergrößern. Und diese Woche war es jetzt soweit. Wir konnten den natürlichen Drang der Bienen nicht mehr unterdrücken und unsere Bienen sind ausgeschwärmt. Aber bevor es weitergeht möchte ich mich noch bei Jonas bedanken, während mich die Erkältung erwischt hat, hat er an allen Ecken und Enden das Feuer ausgetreten 🙂
Die neue Königin Sabiene hat sich direkt nach dem Schlüpfen einen großen Teil des Volks geschnappt und ist zusammen mit ihnen in den Stachelbeerstrauch unser Garten Nachbarin geflogen. Vielen Dank auch hier für die schnelle Benachrichtigung!
Wie der aufmerksame Leser unseres Blogs weiß, sticht ein Schwarm nicht. Denn ohne Brut hat die Bienen keinen Verteidigungsdran. Was macht man also als erstes wenn man einen Bienenschwarm sieht?
Richtig, man steckt erstmal den Finger rein:
Naja nun standen wir da im Garten unserer Nachbarin mit ca. 25.000 ruhigen Bienen vor uns. Das Vorgehen in der Theorie ist ganz einfach. Man stellt einfach irgendeinen Behälter unter die Bienen und schüttelt einmal kräftig an dem Ast/Busch/etc. die Bienen fallen herunter und der Großteil von Ihnen landet in dem Gefäß. Wenn die Königin im Gefäß gelandet ist werden sich die Bienen nach und nach um sie herum sammeln und alle in das Gefäß krabbeln.
Da in unserem Fall senkrecht durch die Bienentraube eine Stütze des Stachelbeerstrauchs verlief musste Jonas auf jeder Seite der Stange einen Behälter aufstellen und die beiden Behälter so gut es geht zusammenhalten während die Bienen abgeschüttelt wurden. Danach wurden die beiden Gefäße zusammen geschüttet und es hieß hoffen, dass Sabiene in der Kiste und nicht irgendwo dazwischen im Gras lag. Also gut, der Plan stand. Ab geht es:
Was lernen wir? Jede Regel hat ihre Ausnahme. Ein Schwarm sticht also doch. Und das auch nicht zu wenig wie man an der Hand von Jonas sehen kann:
5 Treffer, nicht schlecht meine Damen. Davon hat Jonas auch heute noch was. Immerhin hat die Aktion aber geklappt, die Bienen haben sich ordentlich und ohne drängeln in der Kiste gesammelt und Sabiene war irgendwo mittendrin im Trubel.
Nachdem sich alle Bienen gesammelt haben hat Jonas die Bienen in eine neue Beute gegeben. Statt zwei haben wir jetzt drei Völker, allerdings wird nur eines davon dieses Jahr Honig abwerfen. Das jetzt geteilte Volk wird dieses Jahr keinen Honig abwerfen. Da Sabiene mit ihren Bienen das wohlbehütete Zuhause verlassen hat sind sie jetzt in einer vollkommen leeren Beute angekommen. Damit die Bienen sich leichter an das neue Zuhause gewöhnen und es nicht so schwer mit dem Ausbau der Waben haben füttern wir die Bienen mit Zuckerwasser an. Dafür haben wir eine Futterwabe in die Zarge eingehängt und diese mit der Wasser-Zucker-Mischung gefüllt. Die ersten 1.5 Liter Zuckerwasser haben die Bienen in guten 30 Stunden verbraucht. Na dann Prost.
Bei der Durchsicht hat Jonas dann auch eine alte Bekannte wieder getroffen. Sabiene ist wieder da und ab jetzt die Königin unseres neuen dritten Volks. Leider ist durch Sabienes Flucht der im alten Zuhause verbliebene Teil ihres Volks wieder ohne Königin. Doch fleißig wie die Bienchen sind, haben wir in dem alten Volk heute schon wieder eine Weiselzelle gefunden. Die Geburt einer dritten Königin steht also kurz bevor.
Abschließend hoffen wir wirklich, dass der Stress den uns die Bienen in den letzten Wochen bereitet haben jetzt vorbei ist. Wir haben dem Schwarmtrieb der Bienen nachgegeben und nicht länger versucht die Natur zu steuern. Wir sind gespannt wie das nächstes Jahr läuft, wir können uns natürlich nicht jedes Jahr um X Völker vergrößern…
No comments