Hallo Bienenfreunde,
wie viele von euch bestimmt mitbekommen haben, haben wir am Samstag das zweite Mal unsere Schleuder angeworfen und deutlich mehr Honig als bei unserer ersten Ernte in unsere Eimer abgefüllt. Aber fangen wir doch vorne an.
Am Freitag war ich nochmal bei den Bienen und habe zuerst bei zweien unserer neuen Völker den zweiten Brutraum aufgesetzt. Also erstmal noch ein bisschen Theorie bevor ich euch etwas über den Honig erzähle. Sonst lest ihr den trockenen Kram doch gar nicht mehr 😉 Um euch den „trockenen Kram“ etwas angenehmer zu gestalten habe ich mir mal die Mühe gemacht und die unterschiedlichen Bestandteile einer Beute in einem Foto zu kennzeichnen.
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gelb – Honigraum
pink – Bienenflucht
violett – Absperrgitter
grün – Brutraum
Zurück zum Freitag, die zwei aufgesetzten Bruträume könnt ihr im 4. und 6. Volk von links entdecken. Die neuen Völker haben jetzt genug Platz um sich zu entfalten. Das 5. Volk ist noch deutlich zu klein um einen zweiten Brutraum beleben zu können. Außerdem haben wir noch weitere Probleme mit dem Volk. Dazu mehr in einem späteren Post.
Neben den zusätzlichen Bruträumen habe ich am Freitag zwei Bienenfluchten eingesetzt. Die Bienenfluchten funktionieren wie ein Trichter. Sie haben oben in Richtung Honigraum eine große und in Richtung Brutraum eine kleine Öffnung. Die Bienen verlieren die Geruchsspur zur Königin und aus Sorge um sie krabbeln sie durch das große und das kleine Loch zurück in den Brutraum. Dadurch trennen wir die Bienen auf eine sehr sanfte Art vom Honigraum. Gegenüber Alternativen wie dem Rauspusten der Bienen mit einem Laubbläser oder dem Abfegen der kompletten Bienen von den Waben ist das doch deutlich angenehmer. Zudem ist es auch für uns als Imker deutlich angenehmer. Wir setzen die Bienenfluchten einen Tag vorher ein und am nächsten Tag haben wir einen nahezu Bienen freien Honigraum zum ernten.
Wir haben uns dazu entschieden das erste und zweite Volk von links abzuernten. Das dritte Volk ist noch nicht weit genug in der Entwicklung. Beim ersten Volk waren wir hin und her gerissen, allerdings waren in dem Honigraum alle mit Honig gefüllten Waben komplett verdeckelt und damit reif. Die anderen Waben in dem Honigraum wurden von den Bienen nicht mal angefasst. Ein komisches Bild, es scheint als wären die Bienen nicht an die Waben gekommen. Kann gut sein, dass sie sich Bienen den Weg zu den Waben selbst verbaut haben. Da müssen wir nochmal einen genaueren Blick werfen.
Am Samstag hieß es dann, entdeckeln, schleudern, entdeckeln, schleudern, …, abfüllen. Hier ein paar Eindrücke:
Am Ende sah es dann so in unserer Schleuder aus:
Auf dem Honig schwimmen noch kleine Wachsreste. Was uns aber sehr gefreut hat ist, dass es eben nur kleine Wachsteile sind und keine großen Teile der Waben. Die Waben sind nicht zerbrochen, sie sind alle heile geblieben und können wiederverwendet werden. Das war vor allem dank der Verbesserung des Schleuderkorbs möglich. Die Waben werden jetzt von Gittern gestützt und stabilisiert. Danke hier mal wieder an den besten Pascal <3
Dann war es an der Zeit den Hahn zu öffnen. Der Honig wurde durch zwei feine Siebe in Eimer abgefüllt. Und dann gewogen.
YES! Und das gleich aus zweierlei Gründen.
1. Der Freak in mir freut sich über die glatte Zahl. Mal ehrlich, wer mag schon ungerade oder gar Dezimalzahlen?
2. Wir brauchten ganze zwei Eimer und haben insgesamt fast 40 Kilo geerntet.
Das ist deutlich mehr Honig als noch im letzten Jahr.
Jetzt zur spannenden Frage: wie kommt ihr denn an den Honig? Tja, da müsst ihr euch noch etwas gedulden. Der Honig muss noch reifen und wir sind uns noch nicht sicher wie wir den Honig dieses Mal an die Frau und den Mann bringen.
So, das muss erstmal reichen. Der Post ist schon deutlich länger geworden als ich es geplant habe. Gemerkt für die nächsten Beiträge habe ich mir: Infos zum kleinsten Volk, ein genauer Blick auf den versperrten Weg bei einem Volk und Infos zum Reifevorgang und Verkauf des Honigs.
Liebste Grüße,
Maik
Dein Blog ist wirklich schön und lesenswert. Wir wollen im nächsten Jahr auch anfangen!
Gruß vom Solling, Claus
Moin Claus, das freut uns. Leider ist der Blog hier etwas eingeschlafen. Da fehlt mir ab und zu die Muße ihn aktuell zu halten. Solche Kommentare helfen allerdings dabei sich mal wieder ranzusetzen, wenn wir dir beim Start helfen können, meld dich gerne.
Beste Grüße
Maik