Hallo liebe Bienenfreunde,
es ist endlich so weit. Wir haben endlich das Ergebnis der Honiganalyse bekommen. Wieder wurden viele Werte gemessen und ich versuche diese hier mal ein bisschen zu erläutern.
Im Kopfbereich des Untersuchungsergebnisses finden sich allgemeine Werte zur Farbe, Konsistenz und Geschmack. Wie auch im letzten Jahr (Honiganalyse 2016) bin ich wieder erstaunt wie gut man mit wenigen Wörtern den Geschmack des Honigs einfassen kann. Den vermerkten Geschmack „honigtypisch, aromatisch, blumig, leicht fruchtig, mittlere Intensität“ kann ich voll unterschreiben. So gut hätte ich mich wohl nicht ausdrücken können.
Kommen wir zu den einzelnen Ergebnissen der Analyse.
- Wassergehalt
Unser Honig weist einen Wassergehalt von 19,2% auf. Der Wassergehalt bestimmt vor allem die Haltbarkeit des Honigs. Je weniger Wasser er enthält, umso länger kann er gelagert werden. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gibt in der Honigverordnung einen maximalen Grenzwert von 20% an. Wir befinden uns hier also nah am Grenzwert. Das ist noch kein Grund zur Sorge, dennoch werden wir mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum des Honigs entsprechend reagieren. Vom Deutschen Imkerbund e.V. existiert auch eine eigene Richtlinie, die D.I.B. Bestimmung, hier wurde ein Grenzwert von 18% festgelegt. Die Haltbarkeit von zwei Jahren, auf die damit abgezielt wird, werden wir voraussichtlich also nicht erreichen. - Elektrische Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit sagt aus wie viel Mineralien und Spurenelemente im Honig enthalten sind. Da diese als Salze vorliegen, sind sie maßgeblich für die elektrische Leitfähigkeit des Honigs verantwortlich. Mit diesem Wert lässt sich sortenreiner Honig bestimmen. Je nach Honigsorte existiert eine typische Zusammensetzung an Mineralien und Spurenelementen und so auch eine typische elektrische Leitfähigkeit. Die Honigverordnung gibt hier einen maximalen Grenzwert von 0,8 mS/cm vor. Laut Analyse weist unser Honig eine elektrische Leitfähigkeit von 0,41 mS/cm auf. Die D.I.B- Bestimmung hat hier gar keinen Grenzwert. - Invertase
Mit dem Invertasewert wird die Glucosidase-Aktivität gemessen. Sie ist der wichtigste Wert für Naturbelassenheit des Honigs. Die Glucosidase ist sehr wärmeempfindlich und wird beim erhitzen des Honigs vernichtet. Die Honigverordnung schreibt hier keinen bestimmten Grenzwert vor. Die D.I.B. Bestimmung nennt einen Grenzwert von 64 U/kg. Unser Honig weist einen Invertasewert von 187,4 U/kg auf. Wir sind hier also weit über den Grenzwerten und sind stolz auf dieses Zeugnis der Natürlichkeit unseres Honigs. - Hydroxymethylfurfural (HMF)
HMF ist ein Abbauprodukt von Zucker und kommt in frischem Honig nicht oder nur in geringen Spuren vor. Die Kennzahl ist wieder ein Nachweis der Natürlichkeit eines Honigs. Erhitzter oder erwärmter Honig weist hohe HMF Werte auf. Unser Honig hat einen HMF Gehalt von 0,9 mg/kg. Die Honigverordnung gibt hier einen Höchstwert von 40 mg/kg, die D.I.B. Bestimmung einen Höchstwert von 15 mg/kg vor. Auch bei der zweiten wichtigen Kennzahl für die Natürlichkeit weist unser Honig einen Bestwert auf. - Pollenanalyse
Bei der Pollenanalyse wird anhand von 500 ausgezählten Pollen analysiert welche Pflanzen unsere Bienen angeflogen haben. Hier wird mein Wissen noch schwammiger. In der Botanik kenne ich mich nun wirklich nicht aus. Was ich aus der Analyse heraus gelesen habe ist, dass 62% unseres Honigs auf Weißdorn (auf unserem Beitragsbild zu sehen) und 33% auf Raps zurückzuführen sind. Die Anteile reichen dieses Mal nicht für eine sortenreine Bezeichnung des Honigs. Wie weiter unten auf dem Analyseergebnis zu lesen ist, wird uns die Bezeichnung „Frühtracht mit Weißdornhonig“ empfohlen.
Wir sind zufrieden mit dem Analyseergebnis. Unser Honig erfüllt alle gesetzlichen Vorschriften und ist gerade im Bereich der Natürlichkeit deutlich besser als alle Grenzwerte es vorschreiben. Natürlich würden wir uns gerne einen geringeren Wasserwert wünschen und so eine Haltbarkeit von zwei Jahren erreichen. In erster Linie zählt für uns aber das Ergebnis, dass unsere Damen ein verkehrsfähiges Lebensmittel hergestellt haben 🙂
Das volle Ergebnis mit allen Daten und den weiteren Ergebnissen der Pollenanalyse könnt ihr euch hier genauer ansehen: Honiganalyse_2017
Jonas und ich werden uns jetzt einen Termin für unseren gemeinsamen Bingoabend überlegen und euch dann schnellstmöglich informieren.
Jetzt müsst ihr wirklich nicht mehr lange auf die Verlosung warten. Falls ihr noch nicht angemeldet seid, geht es hier zur Kaufrechtsverlosung.
Beste Grüße
Maik
Das Titelbild kommt von „Kreuzschnabel – Eigenes Werk“, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48948787
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