Hallo ihr Lieben,
lange nichts gehört und mittlerweile schreiben wir ein neues Jahr, aber keine Angst. Uns gibt es auch 2017.

Auch 2017 werden wir unser bestes geben um unsere Bienen schön zu umsorgen und leckeren Honig zu produzieren. Wir sind schon sehr gespannt was da so auf uns zukommt. Gleichzeitig hoffen wir, dass ihr alle den Jahreswechsel gut überstanden habt und schön in das neue Jahr starten konntet. 

Da ihr diese Wünsche ja vermutlich schon von vielen Seiten gehört habt erzähle ich euch lieber etwas über die Bienen und darüber wie die so den Winter verbringen. Der größte Feind unserer Bienen ist neben den dummen Fehlern des Imkers die Varroamilbe. Um zu wissen, wie man die Milbe bekämpfen kann muss man verstehen wie sie sich vermehrt. Die Milbe gelangt zusammen mit  den Larven in die Brutwaben. Die Biene verdeckelt irgendwann die Wabe zur weiteren Entwicklung der Larve und die Milbe ist dann schon mit in der Wabe. In der verdeckelten Wabe vermehrt sich die Milbe dann mehrfach und zusammen mit der Biene schlüpfen diverse Milben. 

Die beste Zeit um die Milben zu bekämpfen ist also die brutfreie Zeit. Wenn am Ende des Jahres die Temperaturen abfallen und in den negativen Bereich sinken bereitet sich das Volk auf den Winter vor und stellt das brüten ein. Es wird keine neue Brut angelegt und nur die bestehende Brut weiter gepflegt. Ungefähr zwei bis drei Wochen später sind die Völker dann brutfrei, sie haben also keine verdeckelte Brut mehr. Die Milben sind alle außerhalb von Waben und damit erreichbar für eine effektive die Behandlung. 2016 hatten wir Anfang November frostige Temperaturen. Wir haben dann Anfang Dezember eine Milbenbehandlung mit Oxalsäure durchgeführt. Dabei wird die Oxalsäure aus einer Spritze direkt auf die Bienen geträufelt. Da die Bienen bei diesen kalten Temperaturen schon in der Wintertraube (mehr Infos dazu unten) sitzen, verteilen sie die Säure untereinander. Da die Säure gegen die Milben als Kontaktgift wirkt besteht so die größte Chance möglichst viele Milben zu erwischen. 
Auch wenn die Oxalsäurebehandlung den Bienen nicht schadet und in Deutschland auch laut Bio- und Demeter-Richtlinien zugelassen ist, ist es dennoch ein sehr komisches Gefühl eine Säure aus einer Spritze auf die Bienen zu träufeln. Mir persönlich kommt das nicht richtig vor, wirklich seltsam. Andererseits wäre eine unterlassene Behandlung das Todesurteil für das Volk. Die Milbe würde schon zu Beginn des neuen Bienenjahres so stark im Volk vertreten sein, dass das Volk den nächsten Winter auf jeden Fall nicht mehr erleben/überstehen würde.

Neben der Milbenbehandlung haben wir als Vorbereitung auf den Winter auch die Beute unseres mittleren Volks angepasst. Nach den letzten Kontrollen haben wir uns dazu entschlossen die Beute von zwei auf eine Zarge zu reduzieren. Unserer Meinung nach war das Volk nicht groß genug um eine zweizargige Beute den Winter über zu beheizen. Wir hoffen, dass die Entscheidung richtig war. 

Grundsätzlich verbringen die Bienen den Winter in einer Traube, oben auf dem Bild erkennt man das auch schon ganz gut. Sie bilden also eine kugelförmige Formation und erzeugen durch Vibrationen Wärme. Sie wechseln die Positionen, damit jede Bienen mal in den Genuss der warmen Mitte kommt. Ernähren tun sich die Bienen von dem eingelagerten Honig. Dieser liefert die nötige Energie um das Heizen zu ermöglichen. 

Es gibt viele Faktoren die beeinflussen ob ein Volk den Winter übersteht oder nicht. Darunter Dinge wie: Wie lange und kalt ist der Winter? Wann blühen wieder die ersten Pflanzen? Aus wie vielen Bienen besteht das Volk? Ist genug Honig eingelagert? Oder auch wie stark ist die Milbenbelastung? Grundsätzlich lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der Winter die kritischste Jahreszeit für die Bienen ist. 

Seit unserer Behandlung Anfang Dezember haben wir die Völker nicht mehr geöffnet. Dies gilt es tunlichst zu vermeiden. Die Bienen haben auch die kleinsten Lücken verklebt um die Zugluft zu minimieren. Ein Öffnen der Beute innerhalb dieser Zeit würde das Klima nachhaltig beeinflussen und großen Schaden anrichten. 
Auch für uns ist es also eine spannende Zeit. Wir hoffen sehr, dass wir alles richtig gemacht haben und alle unsere drei Völker durch den Winter gekommen sind. Schließlich ist es auch unser erster Winter als Imker und es ist alles andere als leicht einfach auf die Natur zu vertrauen und zu hoffen, dass unsere Damen, sobald es die Temperaturen erlauben, munter wieder losfliegen.

Also drückt uns die Daumen, dass es den Bienen gut geht und auch wir gut in das neue Bienenjahr starten werden.

Bis bald,
Maik

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